Das Özil-Gate beschäftigt die ganze Nation weiterhin. Nun haben sich Joachim Löw und Oliver Bierhoff über die gesamte Özil-Affäre im Rahmen der Nations-League-Nominierung gesprochen. Der Bundestrainer machte auf der Pressekonferenz den Anfang. Demnach habe Özils Berater ihn an eben jenem Sonntag-Nachmittag angerufen und erklärt, dass Özil gleich per Instagram-Post seinen Rücktritt bekanntgeben wird. „Mesut hat mich bis heute nicht selber angerufen, obwohl ich seit zwei Wochen versuche ihn via Telefon oder SMS zu erreichen. Er hat sich zu diesem Weg entschieden, damit muss ich leben.“ Den erhobenen Rassismusvorwürfen seitens Özil widerspricht Löw deutlich. „Mit dem Rassismusvorwurf hat Mesut überzogen. Eines kann ich sicher sagen. In der Zeit, in der ich beim DFB bin, gab es niemals auch nur den Ansatz von Rassismus“, so Löw.
Aber nicht nur der Bundestrainer hat sich zu Özil geäußert, auch DFB-Manager Oliver Bierhoff sprach über den ehemaligen deutschen Nationalspieler. „Ich habe mit Mesut neun wundervolle Jahre in der Nationalmannschaft verbracht. Er ist ein toller Fußballer und er hat deutlich Anteil am Erfolg. Dass der Rücktritt jetzt so zustande gekommen ist, schmerzt uns alle. Ihn schmerzt es auch. Eines ist aber klar: Ein Nationalspieler kann keine Zielscheibe für rassistische Äußerungen sein. Die getätigten Rassismusvorwürfe weise ich, wie schon Jogi und unser Präsident, entschieden zurück.
Konsequenzen nach der verheerenden WM in Russland
Es wurde jedoch nicht nur über Özil gesprochen, sondern auch über Veränderungen nach dem schwachen Abschneiden der DFB-Auswahl. Getreu dem Motto „Manchmal ist weniger mehr“ wird es Umstrukturierungen innerhalb des Trainerstabes geben. Thomas Schneider wird künftig nicht mehr Co-Trainer von Joachim Löw sein, sondern die Leitung der Scoutingabteilung übernehmen. „Wir wollten bewusst einen Trainerkopf in diesem Bereich haben“, kommentierte Löw die Entscheidung. Insgesamt werden bei großen Turnieren elf Personen weniger dem Trainerteam angehören, bei normalen Länderspielen sind es lediglich sieben Mann weniger. Manager Bierhoff bekommt hingegen mehr Unterstützung für seinen Aufgabenbereich in Form eines beratenden Kontrollgremiums.