So etwas gab es auch noch nicht oft. Das Champions League-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Basaksehir FK musste beim Stand von 0:0 vorzeitig abgebrochen werden. Auslöser war eine üble rassistische Entgleisung des vierten Offiziellen. Die Mannschaften verhielten sich dabei vorbildlich und zeigten klare Kante gegen Rassismus.
Was war passiert?
In der 14. Minute erhielt der frühere kamerunische Nationalspieler Pierre Webó die rote Karte. Er ist als Co-Trainer der Türken tätig. Der rumänische vierte Offizielle Sebastian Coltescu bezeichnete ihn dabei mit dem N-Wort. Dies war durch den leeren Prinzenpark auch am TV ausgezeichnet zu hören. Entsprechend bestritt der vermeintlich Unparteiische den Begriff nicht, sondern verteidigte sich, dass er in seiner Landessprache nur den Co-Trainer habe identifizieren wollen.
Diese Aussage ist natürlich gleich aus mehreren Gründen Blödsinn. Erstens bedeutet das Wort auf Rumänisch genau das Gleiche wie auf Deutsch oder auf Englisch. Zweitens spricht Webó nicht rumänisch. Drittens – und dies ist am wichtigsten – würde der vierte Offizielle einen weißen Co-Trainer auch nicht als „Weißer“ bezeichnen. Gleich mehrere Spieler und Vereinsverantwortliche beider Seiten merkten später genau dies an. Auf dem Platz kam es nach dem Vorfall erst zu minutenlangen Diskussionen. Schließlich verließen beide Teams aus Protest den Platz. PSG-Coach Thomas Tuchel unterstützte dies ausdrücklich und ging mit. Die Partie wurde in der Folge abgebrochen.