Die Spiele der Champions League werden ab der Saison 2018/2019 nicht mehr im deutschen Free-TV zu sehen sein. Das ZDF erhielt im Bieterverfahren der UEFA keinen Zuschlag und zeigt damit nur noch in der kommenden Spielzeit den prestigeträchtigen europäischen Wettbewerb. Ab Herbst 2018 gibt es die Champions League dann nur noch bei Sky und dem Streaminganbieter DAZN. Der neue Vertrag gilt bis einschließlich der Saison 2020/2021.
Wie ZDF-Intendant Thomas Bellut am Dienstag erklärte, habe sein Sender ein gutes Angebot abgegeben, dies wäre aber nicht genug gewesen. Für einen gebührenfinanzierten Rundfunk gibt es am Ende einfach eine Obergrenze dessen, was ausgeben werden darf. Bisher soll das ZDF rund 70 Millionen Euro pro Saison an die UEFA überwiesen haben. Mittlerweile dürften aber selbst 100 Millionen Euro kaum noch genug sein.
Die Rechteinhaber Sky und DAZN zahlen Berichten zufolge nun 600 Millionen für drei Jahre. Der Jahresbetrag wäre damit fast drei Mal so groß wie der bisherige Betrag des ZDF. Dabei ist die Summe noch vergleichsweise gering, wenn man einmal einen Blick auf den britischen Markt wirft. Der britische Sender BT Sport lässt sich die Champions League in Großbritannien angeblich sogar 1,4 Milliarden kosten, also mehr als das Doppelte der deutschen Summe.
Auch wenn Sky und DAZN nun im Besitz der Rechte sind, ist noch nicht ganz klar, wie die beiden Unternehmen sich die Übertragung teilen. Wahrscheinlich ist ein ähnliches Prinzip wie bisher, dass alle Spiele live bei Sky zu sehen sind und DAZN darüber hinaus eine oder mehrere Partien in pro Champions-League-Spieltag zeigen darf. Die genauen Pläne möchte man aber erst vor dem Beginn der Rechtperiode bekannt geben.
Um im neuen Vermarktungszyklus noch mehr Geld zu verdienen, hat die UEFA einige Veränderungen für die Champions League ab der Saison 2018/2019 beschlossen. Unter anderem kann sich die Bundesliga ab dieser Spielzeit über vier garantierte Startplätze in der Gruppenphase freuen. Allerdings müssen die Fans dafür auch eine spätere Anstoßzeit in Kauf nehmen. Die Begegnungen sollen nicht mehr 20.45 Uhr, sondern erst 21.00 Uhr beginnen. Pro Spieltag gibt es zwei Ausnahmen, hier wird schon um 19 Uhr angepfiffen.