Alles war schon beschlossene Sache. Julian Schieber sollte den VFB Stuttgart in Richtung Borussia Dortmund verlassen. Nun könnte es aber doch noch einmal spannend werden, zumindest wenn man Fredi Bobic hört, der offenbar gute Gespräche mit Schieber geführt hat: „Ich habe das Gefühl, dass sich der Fall noch einmal drehen kann“, so der Sportdirektor der Schwaben.
Bislang dachte wohl jeder, dass der Wechsel zum deutschen Meister bereits fix wäre. Ähnlich lief es schon im letzten Sommer beim Fall Christian Träsch. Der Mittelfeldspieler sollte damals ebenfalls wechseln, da die Verhandlungen über einen neuen Vertrag scheiterten. Letztendlich wechselte der Nationalspieler für rund 9 Millionen Euro zum VFL Wolfsburg.
Nun ist Bobic wieder in der selben Situation. Schieber hat noch einen Vertrag bis 2013, allerdings will er seinen Vertrag nicht mehr verlängern und stattdessen lieber zu Dortmund wechseln. Nun jedoch nur eine Woche später deutet einiges auf einen Verbleib des jungen Stürmers in Stuttgart. Laut aktueller Informationen fordert der VFB eine Ablösesumme von 8 Millionen Euro, welche der BVB wohl nicht bezahlen möchte. So äußerte sich Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gegenüber Stuttgarts Finanzchef Ulrich Ruf so, dass die Ablösesumme „keinesfalls eine 6 vor dem Komma“ haben sollte. Nur eine niedrigere Zahl wäre für den deutschen Meister tragbar.
Nachgeben will Watzke allerdings auch nicht. Jedoch hofft Bobic nicht nur aufgrund der Meinungsverschiedenheiten auf einen positiven Ausgang für den VFB. „Ich habe das Gefühl, dass sich der Fall noch drehen kann. Wir wollen Julian nicht verkaufen und werden sehen, was möglich ist. Er ist sehr entspannt, wir haben Zeit“, so Bobic, nachdem er mit Schieber telefoniert hatte.
Die Träsch-Aktion hängt allerdings noch in den Köpfen der Verantwortlichen fest, Bobic will sich von diesem Hin und Her allerdings nicht mehr aus der Ruhe bringen lassen: „Man muss jeden Menschen einzeln sehen. Julian ist ein ganz anderer Typ.“